Wandertag Fußballgolf

Wandertag Fußballgolf (Schuljahr 2020/2021)

Das Schuljahr neigte sich dem Ende. Alle fieberten den verdienten Sommerferien entgegen. Nur eine einzige Woche musste noch „überstanden“ werden. Und in diese Woche fiel der Wandertag – aber wohin?

 Da hatten Herr Hafke und Herr Schwarz schon eine Idee: Fußballgolf sollte es werden. Die Idee Fußball und Golf miteinander zu verbinden, sorgte für eine Menge Gelächter, da der ein oder andere schon seine nicht vorhandenen Fußballfähigkeiten im Kopf hatte und lustige Szenarien gedanklich kreiert wurden. Also beschlossen wir einstimmig fußballgolfen zu gehen. Jetzt galt es nur noch eine geeignete Location zu finden, die auch an unserem Wandertag geöffnet hatte.

 Wer sucht, der findet bekanntlich und so trafen sich alle 11. Klassen am Tag des 28. Juli vor dem Kronacher Bahnhof, von wo aus wir mit dem Zug nach Bad Staffelstein und zu Fuß zur Fußballgolfanlage laufen würden. Dass wir schon kaputt wären, bevor wir überhaupt unsere fußballerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten, das konnte zu dem Zeitpunkt noch keiner ahnen…

 Am Bahnhof begrüßten uns Frau Frenner und Herr Hafke, die uns begleiten würden. Nachdem die Tickets verteilt und alle beisammen waren, stiegen wir in den Zug. Die Fahrt konnten wir nutzen, um uns noch ein wenig auszuruhen und uns mental vorzubereiten.

 Nächster Halt, Bad Staffelstein. Das war unser Zeichen. Jetzt ging es los. Zielstrebig und voller Vorfreude stiegen wir aus dem Zug. Hunderte Menschen erwarteten uns bereits am Gleis und jubelten unserem Team zu. Nun ja, tatsächlich saß dort auf der Bank am Bahnhofsgebäude nur einer: Herr Schwarz, der mit dem Auto angereist war und von hier nun mit uns den kurzen Wanderweg beschreiten würde.

Zumindest schienen wir alle die Hoffnung zu haben es würde eine kurze Strecke werden. Als wir dann aber Staffelstein schon ein gutes Stück hinter uns gelassen hatten und Herr Hafke mit einem Fingerzeig Vierzehnheiligen markierte, sowie erläuterte, dass wir bis dort hinlaufen müssten, war unsere Hoffnung dahin. Qualvoll und angestrengt schleppten wir uns die 4,3 Kilometer mit unserem Sportequipment den Hügel hinauf – immer weiter und weiter.

 Da, ein Schild! Nur noch 300 Meter. Neben uns die Autos, die gemütlich den Berg hochfuhren, während wir wie Packesel schnauften, langsam die Anhöhe erklommen und an unserer sportlichen Contenance zweifelten.

 Endlich hatten wir es geschafft! Vor uns lag die Fußballgolfanlage bzw. der Kiosk dazu. Von der Anlage war nichts zu sehen. Panik stieg auf, noch weiter laufen zu müssen und Herr Hafkes Kommentar, man hätte uns hinters Licht geführt, wir würden in Wahrheit Vierzehnheiligen einen Besuch abstatten, erntete böse Blicke.

Da erblickten wir Frau Detzel, die auf einem Baumstamm saß und im Gegensatz zu uns verschwitzten Athleten frisch und munter aussah. Man munkelt sie sei mit dem Auto angereist. Aber das sind natürlich nur Spekulationen…

 Als jeder von uns einen Ball erhalten hatte, ging es los aufs Feld, das glücklicherweise nur um die Ecke war. Wir bildeten 5er Teams und marschierten nach einer kurzen Anweisung aufs Feld. Jede Gruppe ging zu einer anderen - der insgesamt 18 Bahnen. Auch Frau Detzel, Frau Frenner, Herr Schwarz und Herr Hafke kickten mit.

 Fußballgolf ist eine Mischung aus – wer hätte es gedacht – Fußball und Golf. Der Fuß dient hierbei als Schläger. Der Ball muss wie beim normalen (Mini)Golf eingelocht werden, wobei es darum geht, dies mit so wenig „Schlägen“ wie möglich zu tun. Wer sich so etwas ausdenkt? Die Erfindung des Fußballgolfs hat ihren Ursprung in Schweden. Auch Weltmeisterschaften wurden in dieser Sportart schon ausgetragen.

 Unsere ganz persönliche Weltmeisterschaft führten wir auf der Staffelsteiner Anlage durch. Vom Platz her hallte Gelächter wider, wenn jemand seinen Ball in ferne Sphären schoss. Auch Schlachtrufe und missmutige Äußerungen, die aus Jugendschutzgründen nicht in diesem Bericht erwähnt werden dürfen, fanden ihren Weg an die Oberfläche.

 Nach einer gewissen Zeit trafen sich alle vor dem Kiosk wieder, wo erst einmal Rast gemacht wurde. Bei Speis und Trank werteten wir die Punkte aus und kürten in den Gruppen den Sieger.

 Mittlerweile war es schon früher Nachmittag und viele hatten noch eine längere Heimreise vor sich. Deshalb beschlossen unsere Lehrer – zugegebenermaßen unter Druck der entkräfteten Athleten – den Weg zum Lichtenfelser Bahnhof zu beschreiten, um dort in den Zug gen Kronach zu steigen. Also gesagt wie getan. Allerdings sollte ich noch hinzufügen, dass wir lediglich eine Stunde Zeit hatten, 3,2 Kilometer zurückzulegen.

 Im Eilmarsch und unter drängenden Rufen der „Zugfahrer“ liefen wir. Liefen so schnell wir konnten. Liefen, bis alle Kraft zu versagen drohte. Und dann – endlich – kamen wir beim Bahnhof an. Doch, wo war nur die andere Hälfte? Hippelig und zappelig standen die ersten Ankömmlinge vor dem Gebäude und warteten sehnsüchtig – schon mit einem Fuß in der Tür – auf die anderen.

 Die letzten Meter rannten wir dann nur noch und schafften es glücklicherweise allesamt in den Zug. Viel hätte allerdings nicht gefehlt und wir hätten unseren Nachmittag um ein weiters Stündchen am Lichtenfelser Bahngleis verlängert.

 Erst einmal Platz genommen, hallte unser Schnaufen durch den ganzen Zug. Fix und fertig, wie wir waren, beschlossen die meisten für sich, heute nur noch den Weg zur Couch oder ins Bett zu gehen.

 In Kronach angekommen verabschiedeten wir uns voneinander. Ein anstrengender, aber schöner Tag ging zu Ende und der letzte Schultag konnte kommen.

-       Emelie Müller 11S